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Autor Thema: ETC 2015 - Team Germany in Prag (7.-9. August)  (Gelesen 12074 mal)

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Offline killjoy

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ETC 2015 - Team Germany in Prag (7.-9. August)
« am: 12. August 2015, 19:02:28 »
Wie sich bereits herumgesprochen hat, ist Team Germany heil aus Prag zurückgekehrt und hat dort einen respektablen, aber nicht überragenden 9. Platz belegt. Ausgeschlafen und mit ein paar Tagen Abstand hier ein vollkommen subjektiver Reisebericht.


Anreise
Nachdem wir uns am Mittwoch Abend in Dresden getroffen hatten, ging es Donnerstag Mittag los nach Prag. Keiner hatte seine Armee vergessen und unser souveräner Fahrer Attila ließ sich während der zweistündigen Fahrt auch von Hinterbänklern nicht aus der Fassung bringen.
Nahezu problemlos erreichten wir dann auch das ‚Hotel Duo’, eine gewaltige Bettenburg, in deren Foyer es von Reisegruppen aus aller Welt nur so wimmelte. Direkt beim Einchecken trafen wir dort auch auf das Team Portugal, und ich freute mich über das Wiedersehen mit meinem Freund Pedro Torradinhas. Neben den Portugiesen hatten auch die FoW-Teams von Russland, Frankreich und Nordirland hier Quartier bezogen, dazu eine unübersehbare Zahl von 40k und WHFB-Mannschaften
Kurze Zeit später traf dann auch Julian (Elkantar) ein, der für die nächsten Tage ETC-Berichterstatter sein sollte. Als erstes tranken wir an der Bar ein Willkommensbier, anschließend fuhren wir dann gemeinsam in die Innenstadt, die auch bei 34°C voll war wie ein Weihnachtsmarkt.
Julian kannte sich etwas in Prag aus, und nach ein paar Minuten fanden wir ein gutes Restaurant  mit böhmischem Essen und Bier.
Ausreichend gestärkt ging es danach zur Messehalle, in der das ETC 2015 stattfinden sollte. Am äußersten Stadtrand gelegen, aber dafür nur zweiMetro-Stationen von unserem Hotel entfernt, waren wir nicht wirklich vorbereitet auf das, was wir vorfanden. Während die Aussentemperaturen sich in den vergangenen Tagen auf 30-35 °C eingependelt hatten, herrschten in der Halle subtropische 37°C. Von einer Klimaanlage war nichts zu spüren. Der Veranstalter hatte zwei Bierzelte mit insgesamt zwei (2!) Zapfanlagen für ausreichend befunden, ca. 700 Spieler zu versorgen.  Kühlung gab es dafür zwischenzeitlich für die Teilnehmer des FOW-Single-Tournaments. Spieler in Reihe ‚L’ konnten sich mit dem Kondenswasser erfrischen, das stetig von dem Halendach tropfte.
Klingt schlimm, war auch scheiße und der Veranstalter tat sicher gut daran, sich während des gesamten Events nicht blicken zu lassen und die gesamte Arbeit vor Ort den ETC-Chairmen zu überlassen.
Erfreulicher war dagegen das Gelände, das zwar meistens keinen Schönheitspreis gewinnen würde, aber ausreichend war, um die Tische gut bespielbar zu machen. Auch hatte man es dieses Jahr unterlassen, ganze 6er-Tischreihen (an denen dann 2 Teams gegeneinander spielen sollten) durchweg als Wüstenplatten aufzubauen. Vom Single-Turnier bekamen wir nur am Rand etwas mit, wichtig war die Auslosung für den ersten Tag. Beim ETC wird seit letztem Jahr in der ersten Runde nach Setzgruppen gepaart, wir hatten in der ersten Mission also sofort einen starken gegner zu erwarten.
Es wurde England! So wie das ETC 2014 aufhörte, sollte das ETC 2015 also anfangen. Die Engländer um Steve, Jez & Co. sind seit dem ersten ETC 2012 dabei, heben den Altersschnitt aller Teams etwas an und sind durch die Bank sehr erfahrene Turnierspieler, die immer oben mitspielen.
Und für das Ergebnis vom letzten Jahr wollten sie ganz sicher etwas Wiedergutmachung betreiben.
Unser Team konnte sich also auf harte, spannende Spiele freuen und wir verließen den Glutofen, um unsere Match-Up Vorbereitungen lieber in der Schwimmhalle des Hotels und danach in der Lounge zu betreiben.

Tag 1 - Dust Up (England) & Fighting Withdrawal (Slowenien)
8.30 Registrierung, 9.00 Ring frei für die erste Runde… frühes Aufstehen war also angesagt.
Unser Team hatte in weiser Voraussisht am Vorabend noch große Mengen Mineralwasser eingekauft, und auch wenn an diesem ersten Tag so etwas wie der kleine, verwachsene Bruder einer Klimaanlage seinen Dienst in der Halle verrichtete… es blieb heiß.
Die Engländer erwarteten uns schon, es gab eine freundliche Begrüßung und dann beim Setzen der Listen sofort die erste Überraschung: Steve & Co hatten dieses Mal tatsächlich eine Paarungsmatrix vorbereitet und hantierten mit Zetteln und Tabellen. Damit hatten sie wohl ihre große Schwäche der letzten beiden Jahre erkannt und würden sich nicht ohne weiteres wieder von uns ‚wegpaaren’ lassen. So kam es auch, wir hatten ausgeglichene Match Ups und in den folgenden knapp 3 Stunden spannende und absolut faire Spiele. Am Ende holte Attila unseren ersten Sieg, Dennis und ich verloren unsere beiden Spiele und Micha, Peter und Stefan spielten Unentschieden.
1:2 war kein Traumergebnis, aber auch kein Beinbruch. In den Fair Fights bleiben immer viele Big Points liegen, und wir warteten gespannt auf die nächste Runde.

Slowenien sollte unser zweiter Gegner sein und wir hatten damit ein hartes Los erhalten. Natürlich hofft man nach einem eher verhaltenen Start auf einen schwächeren Gegner; stattdessen gab es sofort das nächste Spitzenteam. Ebenfalls eine Mannschaft, die seit 2012 dabei ist, zwar noch nie auf das Treppchen kam, aber immer nah dran war und immer vorne mitspielt.
Dennis und Peter kannten die Jungs noch vom ersten ETC 2012, für den Rest von uns waren sie ein neuer Gegner. Im ‚Fighting Withdrawal’ konnten wir nach dem Paaren zwar viermal verteidigen, aber das sollte uns nicht sonderlich viel nutzen. In dieser Mission gab es kein Zeitlimit, es sollte auf jeden Fall bis Runde 8 gespielt werden, und entsprechend methodisch gingen Primos & Co das Ganze an.
Und es zahlte sich für sie aus. Am Ende der Runde hatte unser Team 1:5 verloren. Stefans Sieg hatte uns zwar vor einem totalen Debakel bewahrt, aber der Ergebnismonitor in der Halle zeigte ein gnadenloses ‚Team Germany 2 Points’ an und wir standen auf Rang 28.
Wie konnte das denn passieren?
Ganz ehrlich, auch jetzt, fünf Tage später als ich diesen Bericht schreibe, fällt mir kein wirklicher Grund ein. Wir hatten uns vorbereitet, den Gegner nicht auf die leichte Schulter genommen, die Paarungen waren okay gewesen, und auch der Regelfehler von Primos im Spiel gegen Micha kann da nicht als Erklärung hinhalten.
Wir waren abserviert worden, keine Frage. Von sechs netten, angenehmen und fähigen Spielern, die einfach mal den besseren Tag erwischt hatten. Für die Slowenen lief es rund, für uns mal so gar nicht… uns blieb nur übrig, den Juns zu ihrem verdienten Sieg zu gratulieren.
Mehr überrascht als enttäuscht verließen wir die Halle und fuhren zurück in unser Hotel.
In solchen Situationen zeigt sich der Charakter eines Teams. Wir waren letztes Jahr von Runde 1 an auf einer Erfolgswelle bis auf den 2. Platz geritten und heute hatte es den ersten richtig harten Rückschlag gegeben. Aber es gab keine Schuldzuweisungen untereinander, auch kein Gejammer oder Genöle. Kein bisschen. Niemand hatte miese Laune, wir fingen recht schnell sogar damit an, Witze über unser unerwartetes Missgeschick zu machen.
Wir waren uns alle sicher, heute unter Wert geschlagen worden zu sein, - wenn auch von einer guten Mannschaft - und mussten uns in den beiden folgenden Tagen aus dem Tabellenkeller wieder herausarbeiten. So einfach sind die Dinge manchmal.
Also beschlossen wir, einfach in die Stadt zu fahren, ein gutes Restaurant, das Julian empfohlen hatte, zu besuchen und uns dort auf den ersten Gegner des nächsten Tages vorzubereiten. An der Karlsbrücke, am Fuß der Prager Königsburg fanden wir dann ein österreichisches Restaurant, das uns mit wagenradgroßen Schnitzeltellern und Budweiser vom Faß versorgte.
Am nächsten Tag stand Russland im ‚No Retreat’ auf dem Programm.
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Offline killjoy

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Re: ETC 2015 - Team Germany in Prag (7.-9. August)
« Antwort #1 am: 12. August 2015, 19:03:06 »
Tag 2 – No Retreat (Russland) & Breakthrough (Wales)
Auch am Samstag war der Start mit 9 Uhr früh angesetzt worden, was sich bei der anhaltenden Hitze als gute Entscheidung herausstellte.
Die Russen waren letztes Jahr gegen uns zum Auftakt richtig unter die Räder/Ketten geraten, aber das lag auch daran, dass sie damals kurzfristig zwei Spieler ersetzen mussten und entssprechend Probleme hatten, als Team gute Match Ups hinzubekommen. Das würde dieses Jahr sicher anders sein. Auch hier herrschte von der ersten Minute an ein sehr freundschaftlicher Umgang miteinander, bei dem aber ebenfalls spürbar war, wie sehr sie uns als Gegner respektierten.
Die Paarungen liefen soweit okay für uns, wobei ich Glück hatte, gegen eine andere Mech-Liste auf einem sehr offenen Wüstentisch verteidigen zu können. Dafür wurde Attila am Tisch neben mir von seinem Gegner gnadenlos weggewürfelt und war der erste in unserem Team, der mit dem ‚2cm-Fluch’* Bekanntschaft machte.
Am Ende der Runde stand es 3:3. Micha, Stefan und ich hatten unsere Spiele gewonnen, Attila, Dennis und Peter leider verloren. Mein Match war zwischendurch so knapp und nervenaufreibend gewesen, dass mir einer der russischen Coaches mit einem Schluck aus seinem Flachmann zu Hilfe kam. (Es war übrigens Whisky drin, kein Vodka.)
Unsere russischen Freunde wirkten mit dem Ergebnis durchaus zufrieden und wir mussten auch respektvoll anerkennen, dass die russische Mannschaft 2015 ein ganz anderes Kaliber war als die vom letzten Jahr. Auf die Ergebnisanzeige achteten wir bereits gar nicht mehr.

In Runde 4 bekamen wir es dann mit Wales zu tun. Das Team von Roger hatte beim ETC 2014 mit tatkräftiger Unterstützung seiner deutschen Söldner Frank, Jörg und Thorsten einen sehr achtbaren 9. Platz eingefahren. Und sie hatten es sich natürlich nicht nehmen lassen, im folgenden Jahr bei jeder passenden Gelegenheit ihre Freunde vom Team England darauf hinzuweisen, wer das bessere Team von der Insel ist.
Wieder eine sehr herzliche Begrüßung, ein paar dumme Witze und es war von Anfang an klar, dass wir wieder eine tolle und spaßige Begegnung haben würden. Im ‚Breakthrough’ bekamen die Waliser dann ordentlich einen verpasst, wir gewannen die Runde 5:1 und ich war der einzige von unserem Team, der sein Spiel verlor. Roger, Ian, Tim und die anderen ertrugen es mit Würde, hatten Riesenspaß an ihren Partien gegen uns und waren der Inbegriff britischen Fair Plays. An dieser Stelle auch Gratulation an Team Wales, die am Ende des ETC den Sonderpreis für die schönsten Armeen erhielten. Verdientermaßen übrigens.
Am Ende des Tages hatte unser Team also 8 Punkte geholt und befand sich auf dem Weg ins gehobene Mittelfeld. Die Hitze war den ganzen Tag über kaum erträglich gewesen, ich hatte 4 Liter Wasser getrunken (und erfrischungsfreie Alkoholgetränke in kleineren Mengen konsumiert).
Zum Glück gab es bei den FoW-Teams keine Fälle von Hitzeerschöpfung. Bei den anderen Spielsystemen hatte bereits der eine oder andere Spieler die Segel streichen müssen. Umso respektabler die Tatsache, dass unter den FoW-Teams kein Spieler der Versuchung erlag, sich obenrum freizumachen. Hässliche Männertitten gab es woanders.
Nach der zweiten Hitzeschlacht in Folge ging es an diesem Abend wieder in das kühle Hallenschwimmbad unseres Hotels. Wir waren alle bei bester Laune, jeder von uns hatte nun bereits mindestens einen Sieg eingefahren und natürlich waren wir sehr, sehr gespannt darauf, wie es morgen weitergehen würde. Denn unser nächster Gegner war kein anderer, als – Griechenland!


•   ‚2cm-Fluch’ = Man nehme ein beliebiges Tank Platoon mit FA 3, wie M13, T-28 oder Hotchkiss und lasse sich dann von 2cm-Geschützen mit AT 5 beschießen. Das Ergebnis der Armour Saves sind dann unweigerlich ausreichend viele 1en, um zum Verlust mehrer Tanks und zur Flucht des gesamten Platoons führen.

« Letzte Änderung: 12. August 2015, 22:54:16 von killjoy »
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Offline killjoy

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Re: ETC 2015 - Team Germany in Prag (7.-9. August)
« Antwort #2 am: 12. August 2015, 22:32:36 »
Tag 3 – Counterattack (Griechenland) & Free For All (Schottland)
Der dritte und letzte Spieltag lief etwas holprig an. Am Vortag hatte eine kurzfristig einberufene Versammlung der Team Captains dafür gestimmt, den Anfang auf 9 Uhr vorzuverlegen, allerdings war versäumt worden nachzuzählen, ob es auch alle Captains mitbekommen hatten.
Die Griechen kamen also etwas später, der Anfang war hektisch, aber durch eine faire, schnelle Entscheidung der Orga wurde sichergestellt, dass keines der später eingetroffenen Teams Nachteile haben würde. Unsere Freunde hatten auch leider einen Spielerwechsel zu verkraften:
Frank hatte kurzfristig die Heimreise antreten müssen (an dieser Stelle alles Gute für Dich und Deine Familie!). Seine Armee wurde nun von Anders Johansson ins Feld geführt, seines Zeichens BF-Mitarbeiter, der ursprünglich abgestellt worden war, um über das ETC zu berichten und nun in die Bresche sprang - und der Mann schlug sich beachtlich und war ein würdiger Vertreter für Frank, was einiges heißen soll.
Ich hatte das große Glück, in dieser Runde auf dem genialen Holland-Tisch von Shawn Morris spielen zu dürfen. Was für ein Erlebnis! Mein Gegner Wasilios und ich fühlten uns jedenfalls als die Könige der Halle, als wir ein spannendes, am Ende aber einseitiges Match austrugen und immer wieder Zuschauer fanden, die sich natürlich weniger für unsere Spielkunst interessierten, sondern eher für Shawns Meisterwerk, das er extra für das ETC 2015 angefertigt hatte.
Die Runde ging dann 5:1 an uns. Micha verlor sein Spiel sehr knapp gegen Anders, der Rest unseres Teams konnte diesen ersten 'deutsch-deutschen' Vergleich für sich entscheiden. Es ist natürlich immer schade, wenn man Freunden auf Turnieren Punkte abnimmt, die man ihnen in jeder anderen Begegnung absolut gegönnt hätte. Drei Jahre hatten wir Glück gehabt und mussten nicht gegeneinander antreten, dieses Jahr war es dann leider soweit. Da ich selber 2012 und 2013 für Team Hellas gespielt habe, kann man vielleicht verstehen, dass dieser Sieg mich nicht so wirklich glücklich machte.

Als die Hitze in der Halle wieder ihren Höhepunkt erreichte, traten wir zu unserer letzten Runde gegen Schottland an. Stilecht waren die Jungs im Tartan erschienen, auch wenn wir dann unter der Hand erführen, dass sich der eine oder andere Engländer im Team befand. Zwar waren die Schotten (zusammen mit Südafrika und Neuseeland) eine der neuen Mannschaften beim ETC, aber alles andere als unerfahren, da sie natürlich die britische Turnierszene gut kennen und dort munter überall mitspielen.
Somit hatten wir uns also nach England und Wales durch die gesamte britische Insel gespielt.
Wieder war die Stimmung freundlich, teilweise sogar ausgelassen und die Schotten lieferten uns einen harten Kampf. Was uns alle sehr freute, waren die offensiven Spiele, die wir im Free for All hatten. Viel zu oft wird in dieser Mission von einem defensiven oder ängstlichen Gegner gnadenlos gemauert, was dann zu einem statischen und langweiligen Spiel führt. Bei uns ging richtig die Post ab, beide Seite wollten aggressiv eine Entscheidung erzwingen. Am Ende stand für uns ein 4:1 auf dem Papier, aber das hätte auch durchaus anders laufen können. Stefan spielte Unentschieden, Attila und Dennis gewannen ihre Partien recht klar, Micha und Peter schafften ganz knappe Siege und drehten ihre Partien in letzter Minute. Mir ging es ähnlich, nur dass mein Gegner Martyn derjenige war, der das Spiel drehte. Mit diesen Ergebnissen ging ein von den Spielen her absolut fantastisches ETC zu Ende.
Verdienter Sieger des ETC 2015 waren die USA, die Polen auch im direkten Vergleich 4:2 geschlagen hatten und ihnen die allererste Niederlage überhaupt bei einem ETC beigebracht hatten.
Polen wurde damit zweiter, und auf dem dritten Platz stand Australien.
Unser Team belegte den 9. Platz. Nach dem völlig vermurksten Start war das mehr, als wir erwarten konnten, und wir hatten zumindest unser internes Minimalziel unter die Top Ten zu kommen, erreicht.
Da wir bereits am Abend wieder in Dresden sein wollten, hieß es auch bald Abschied zu nehmen von den vielen alten und neuen Freunden, die wir in Prag getroffen hatten. Ein gemeinsames Abendessen am Elbufer in Dresden beendete dann unser ETC-Wochenende.
Dass wir uns alle schon bald irgendwie und irgendwo wiedersehen werden, ist beschlossene Sache.

Abschlussbetrachtung (oder so)
Wo fängt man an bei einem langen Wochenende, das voller Erlebnisse und Eindrücke war?
Vielleicht doch ganz nüchtern beim Ergebnis. Das ETC ist ein Turnier, und die Tabelle lügt nicht.
9. Platz von 30 Teams. Ordentlich, aber im Vergleich zum letzten Jahr natürlich ein Rückschritt.
Sind wir enttäuscht? Nein, denn die Ergebnisse bei einem Turnier wie dem ETC sind nicht wirklich planbar. Mit einer Ausnahme, nämlich Polen, hat es kein Team in den vergangenen Jahren geschafft, sich konstant ganz oben auf dem Treppchen zu platzieren. Vielleicht sind die USA nun die zweite Übermannschaft, aber das bleibt auch abzuwarten.
Platz 9 mit 19 Punkten. Mit einem Punkt mehr wären wir auf Platz 5 gelandet, mit 2 Punkten mehr sogar auf Platz 3. Und umgekehrt hätten wir mit nur einem Punkt weniger bereits sauber im Mittelfeld gestanden. Alle FoW-Spieler (nicht nur die Turnierbesucher) wissen, wie schnell mal eine Niederlage doch noch in einen Sieg verwandelt werden kann - und umgekehrt.
Die Spielstärke der allermeisten Teams beim ETC ist durchaus beeindruckend, und die Leistungsdichte nimmt weiter zu, wie man an den immer engeren Ergebnissen gut beobachten kann. Wie sehr das Turnier gewachsen ist, lässt sich auch mit ein paar Zahlen belegen:
2012 20 Teams, 2013 24 Teams, 2014 26 Teams und 2015 nun 30 Teams. 50% Zuwachs in 3 Jahren also. So etwas schafft nicht einmal die chinesische Volkswirtschaft.
Dass nächstes Jahr weitere Teams hinzukommen werden, gilt als sicher.

Das für uns als Team beeindruckendste Erlebnis war ganz sicher das Fair Play.
Allen Mannschaften, gegen die wir gespielt haben, kann man nur danken für dieses schöne Erlebnis. Die Spiele waren oft sehr knapp, hart umkämpft und natürlich musste das eine oder andere Mal ein Schiedsrichter das letzte Wort haben. Dabei ging aber nie der freundschaftliche Umgang miteinander verloren.
Dafür noch einmal ein großes Dankeschön an England, Slowenien, Russland, Wales, Schottland und natürlich - last but not least - unseren Freunden vom Team Hellas!
Glückwünsche an USA, Polen und Australien für ihre Leistung!
Unser ganz persönlicher Dank geht an Julian, der mit vollem Einsatz spannende Berichte über das ETC abgeliefert hat und ein wertvoller Stadtführer war. Sollte ich dich jemals bei einem Spiel leicht genervt angesehen haben - I'm sorry!
Ein weiteres Dankeschön an die Schiedsrichter - 'outnumbered but never outclassed'.
Besonderer Dank auch an Bill Wilcox, der als Chairman für FoW wirklich etwas geleistet hat. Ohne seinen Einsatz wäre das FoW-Turnier sicherlich nicht (fast) reibungslos verlaufen.
Dank auch an die vielen Spieler, die Gelände mitbrachten und dieses ETC viel besser als erwartet gemacht haben. 90 Tische muss man erst einmal bespielbar machen.
Kein Dank geht an den tschechischen Veranstalter, der sicher gut an uns Spielern verdient hat ohne dementsprechende Gegenleistungen zu bieten. Organisatorisch war Prag ein deutlicher Rückschritt zu Novi Sad. Alles wirkte ziemlich lieblos hingerotzt, angefangen bei den wenigen Getränkeständen über die hoffnungslos überforderte Klimaanlage, das wohl nur vom Preis her erstklassige SoundSystem bis hin zur nicht vorhandenen Dekoration der Messehalle.
Umso beeindruckender, dass sich die Spieler davon nicht runterziehen ließen. Gemeckert wurde zwar viel, aber auf die fantastische Atmosphäre bei den Spielen selber hatte das alles keinen Einfluss. Und vielleicht war das ETC Prag 2015 nicht trotz, sondern gerade wegen seiner extremen Bedingungen so beeindruckend.
Wann kann man sich schon über 3 Tage bei über 35°C mit den besten Spielern der Welt messen?

Das war es von meiner Seite mit unserem kleinen Reisebericht. Die Jungs werden sicher früher oder später ihre eigenen Nachbetrachtungen und After Action Reports abliefern - Micha hat es ja schon getan.
Solltet ihr Anmerkungen/Fragen haben oder falls ihr nur wissen wollt, ob Schotten etwas unter ihrem Tartan tragen - nur zu!
« Letzte Änderung: 14. August 2015, 22:46:42 von killjoy »
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Offline dschabbalai

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Re: ETC 2015 - Team Germany in Prag (7.-9. August)
« Antwort #3 am: 12. August 2015, 23:07:32 »
@ 2 cm fluch...derbegann bei unserem 2. Spiel gegen die slovenen wo eine 2cm flak mein t28 platoon auseinandergenommen hat... 8)
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Offline Nordländer

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Re: ETC 2015 - Team Germany in Prag (7.-9. August)
« Antwort #4 am: 13. August 2015, 10:43:45 »
Danke für die Berichte.
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Late War: Deutsche Armee - Je nach Front mal dies, mal das
Late War: american 9th Army - 8th armored Division
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Offline Mars242

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Re: ETC 2015 - Team Germany in Prag (7.-9. August)
« Antwort #5 am: 13. August 2015, 11:00:14 »
 :clapping: Danke für die Berichte - bitte schreib weiter Killjoy....  ;)
Ich verbleibe gespannt....
Grüße von allen an alle ....

"Die Artillerie, verleiht dem vulgären Gemetzel Würde!" (Friedrich der Große)

Offline Wille85

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Re: ETC 2015 - Team Germany in Prag (7.-9. August)
« Antwort #6 am: 13. August 2015, 11:04:23 »
DAnke :clapping: :clapping: :fan:
Man sieht sich auf dem Schlachtfeld, am Tresen oder NIE

Galerie meiner LW Grenadiere nach GW
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Offline killjoy

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Re: ETC 2015 - Team Germany in Prag (7.-9. August)
« Antwort #7 am: 14. August 2015, 22:22:18 »
So, der Reisebericht ist fertig und in meinen zweiten Beitrag reineditiert worden.
Viel Spaß beim Lesen!  :yes:
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Offline Psychopath

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Re: ETC 2015 - Team Germany in Prag (7.-9. August)
« Antwort #8 am: 14. August 2015, 22:28:13 »
Zitat
Solltet ihr Anmerkungen/Fragen haben oder falls ihr nur wissen wollt, ob Schotten etwas unter ihrem Tartan tragen - nur zu!
Das war die erste Frage die ich Alex, mein Gegner im letzten Spiel, gestellt habe.

"Do you wear underwear?"
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Offline killjoy

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Re: ETC 2015 - Team Germany in Prag (7.-9. August)
« Antwort #9 am: 14. August 2015, 22:42:35 »
Das ist sooo typisch...  :haha:
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Offline Joker

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Re: ETC 2015 - Team Germany in Prag (7.-9. August)
« Antwort #10 am: 15. August 2015, 12:21:41 »
Schöner Bericht Marc!  :thank_you:
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Offline WehrwolfKommando

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Re: ETC 2015 - Team Germany in Prag (7.-9. August)
« Antwort #11 am: 15. August 2015, 12:44:21 »
Hey Marc, danke für die interessanten Berichte!  :victory:

Schon interessant wie sich ETC zu ETC mit den Jahren unterscheidet, gerade auch von der Qualität der Veranstalter. Na man wird sicher nochmal dazu kommen darüber zu quatschen.
Be mediaeval boyz!

Offline Roger

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Re: ETC 2015 - Team Germany in Prag (7.-9. August)
« Antwort #12 am: 15. August 2015, 13:07:35 »
Nicely done AAR Killjoy.

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